Partenkirchen geht auf die römische Reisestation „Partanum“ zurück.
Diese lag an einem vorrömischen Handelsweg, einem Nebenzweig der am Lech entlangführenden Via Claudia, der nach der Eroberung des nördlichen Alpen- und Voralpenraumes durch Drusus und Tiberius im Jahr 15. v. Chr. ausgebaut wurde.
Die Römer nannten die neue Straße „Via Raetia“, sie wurde 200 nach Christus gebaut und führte über den Brennerpass und Seefelder Sattel nach Augsburg.
Die älteste erhaltene Urkunde, die Garmisch als Siedlung urkundlich erwähnt, trägt die Jahreszahl 802.
Der Freisinger Bischof Konrad I. von Tölz und Hohenburg erwarb Garmisch 1249 und Bischof Emicho 1294 Partenkirchen. Ab 1294 gehört die Grafschaft Werdenfels zum Hochstift Freising, und blieb bis zur Säkularisation 1802/03 in geistlichem Besitz.
Im Hochmittelalter war Partenkirchen für die Fugger und Welser eine wichtige Station auf dem Weg nach Italien.
Daraus resultierte ein wirtschaftlicher Aufschwung; der Ort blühte als Reise- und Handelsstation zwischen Augsburg und Venedig auf.
Für Garmisch war die Flößerei auf der Loisach die Haupteinnahmequelle. Mit dem Dreißigjährigen Krieg verarmte die Region.
1802 kam die Grafschaft Werdenfels zu Bayern.
Nach der Fertigstellung der Eisenbahnverbindung nach München im Jahr 1889 setzte der Fremdenverkehr ein. Am 1. Januar 1935 schlossen sich die bis dahin selbständigen Märkte Garmisch und Partenkirchen wegen der im nachfolgenden Jahr stattfindenden IV. Olympischen Winterspiele (1936) auf massiven Druck der NSDAP hin zum Markt Garmisch-Partenkirchen zusammen. Nach Absage von Sapporo und St. Moritz sollten die V. Olympischen Winterspiele (1940) ebenfalls in Garmisch-Partenkirchen stattfinden, fielen aber wegen des Zweiten Weltkriegs aus.
1996 feierte der Ort das 60-jährige Jubiläum der Olympischen Winterspiele.
1978 fand erstmals eine Alpine Skiweltmeisterschaft in Bayern statt.
Gastgeber war vom 28. Januar bis 5. Februar 1978 Garmisch-Partenkirchen.
Der Ort übernahm auch die Ausrichtung der Alpinen Skiweltmeisterschaft 2011.
Kunst und Kultur
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Maler wie Lorenz Quaglio, Heinrich Bürkel, Christian Morgenstern und Max Josef Wagenbauer Garmisch-Partenkirchen. Mit der Eisenbahnverbindung nach München ab 1889 kamen zunehmend Künstler wie Ernst Kreidolf und Wilhelm Balmer.
Auch international gewann Garmisch-Partenkirchen um die Wende des 19. auf das 20. Jahrhundert an Renommee. So komponierte Edward Elgar hier 1895 seine Songs from the Bavarian Highlands und der Generalmusikdirektor Hermann Levi ließ sich 1898 von Emanuel von Seidl und Adolf von Hildebrand seine Villa erbauen, in der Cosima Wagner oft logierte. Der Schriftsteller Josef Ruederer nahm für sein bekanntestes Stück Die Fahnenweihe das Posthotel Partenkirchen als Motiv, der Maler Max Beckmann fuhr in Partenkirchen gerne Ski. Der Philosoph Ernst Bloch heiratete in Garmisch und entwickelte hier die Grundgedanken für sein Hauptwerk. Zu nennen ist auch der Schweizer Schriftsteller Walther Siegfried und seine Frau, die Konzertsängerin Helene Siegfried.
1908 ließ sich Richard Strauss vom Erlös seiner Oper Salome in Garmisch eine Villa erbauen, die auch von Emanuel von Seidl gestaltet wurde.
Strauss bewohnte sie bis zu seinem Tod im Jahr 1949 und schrieb dort unter anderem den Rosenkavalier und die Alpensinfonie.
Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Garmisch eine sehr mondäne Phase.
Literaten wie Kurt Tucholsky, Karl Kraus, Erich Kästner oder Lion Feuchtwanger, dessen Schlüsselroman Erfolg in München und Garmisch-Partenkirchen spielt, wohnten, feierten und arbeiteten in den Hotels und Künstlerpensionen wie der legendären Pension Nirvana, wo u. a. auch der Schriftsteller Heinrich Mann und Michael Endes Vater, der surrealistische Maler Edgar Ende logierten.
Arthur Schnitzler kam nach Partenkirchen, um den Schauspieler Albert Steinrück zu besuchen. In dessen Haus Zufriedenheit trafen sich Jakob Wassermann, Richard Beer-Hofmann, Kasimir Edschmid und Henny Porten.
Auch das Garmischer Haus der Opernsängerin Fritzi Massary und des Schauspielers und Regisseurs Max Pallenberg war Treffpunkt der Berühmtheiten ihrer Zeit wie Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Alfred Polgar.
Der Maler Alexander Kanoldt richtete eine Malschule ein.
Während der NS-Zeit trafen sich prominente NSDAP-Funktionäre zur Sommerfrische und zum Winterurlaub.
Ende April 1945 besetzten US-Truppen kampflos die Stadt, die damals auch Lazarettstadt war. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Nachtclub Casa Carioca mit seinen opulenten Tanz- und Eisrevuen ein Anziehungspunkt für Schauspieler wie Errol Flynn, Richard Burton oder Elizabeth Taylor. Auf der Bühne standen dort Swing- und Jazzgrößen.